Die Mineralölsteuer zählt in Deutschland zu den Verbrauchssteuern, sie wird also nach dem Verbrauch der einzelnen Produkte bemessen. Die Steuer wird auf Mineralöle und Erdgas erhoben, die als Heiz- oder Kraftstoffe in Deutschland verwendet werden.
Die Mineralölsteuer wird von der Bundeszollverwaltung erhoben, die Einnahmen gehen zu 100% an den Bund.
Die Mineralölsteuer wird in Deutschland bereits seit den 1930er Jahren erhoben. Der Grund hierfür war die Weltwirtschaftskrise und die starke Anhebung der Zölle auf ausländische Mineralöle. Erst 1960 wurde die Mineralölsteuer auch auf Heizöle ausgedehnt.
Das Ziel der Mineralölsteuer ist eine Besinnung der Menschen auf die nur begrenzt vorhandenen Ressourcen, gleichzeitig soll sie zu einem sparsamen Verbrauch anregen. In der Höhe der Besteuerung unterscheiden sich die einzelnen Kraftstoffe jedoch erheblich. So werden Dieselkraftstoffe geringer besteuert als Ottokraftstoffe, auch wird verbleites Benzin höher besteuert, um Umweltschutzmaßnahmen zu erreichen. Auch das für den Antrieb von Fahrzeugen verwendeten Erdgas wird geringer besteuert, auch hier aus umweltpolitischen Gründen. Zudem wird die Mineralölsteuer auch auf Heizöl und Heizgas angewandt, hier jedoch ebenfalls mit geringeren Sätzen. Gänzlich befreut von der Mineralölsteuer sind Biokraftstoffe, wie zum Beispiel Biodiesel. Weiterhin gibt es zahlreiche Ausnahmen und Subventionen für wirtschaftliche Unternehmen, um diese vor Wettbewerbsnachteilen gegenüber ausländischen Firmen zu schützen. Diese Subventionen betreffen vor allem Unternehmen aus dem Bereich der Landwirtschaft, aber auch das produzierende Gewerbe. Vergünstigungen werden weiterhin Unternehmen gewährt, die im verarbeitenden Gewerbe tätig sind und behinderte Menschen beschäftigen oder in kommunaler Hand sind. Auch Kerosin zum Betreiben von Flugzeugen ist steuerbefreit. Dies gerät zunehmend in die Kritik, da hierdurch eine hohe Gefahr für die Umwelt ausgeht.
Die Mineralölsteuer wird in erster Linie für die Instandhaltung und Erneuerung von Straßen verwendet. Dies kommt somit auch den Autofahrern wieder zugute, die diese Steuer entrichten. Sie dient aber auch weiteren Zwecken. So werden die Einnahmen aus der Mineralölsteuer auch verwendet, um die Lücken in der Rentenversicherung zu schließen. Hierdurch konnte zwar der Beitrag zur Rentenversicherung kurzfristig gesenkt werden, dies war jedoch nicht von langer Dauer.
Bleifreies Benzin wird Bsp.: mit einer Mineralölsteuer von derzeit rund 65,96 Cent pro Liter Benzin (47,43 Cent bei Diesel) belegt. Darin enthalten ist die Ökosteuer, aber nicht die Mehrwertsteuer, die auf die Mineralölsteuer zusätzlich kassiert wird.
Das Mineralölsteuergesetz ging 2006 in das Energiesteuergesetz über.
Mineralölsteuerrechner
Hier können Sie ausrechnen, welchen Steueranteil Ihre Tankrechnung inkl. Mehrwertsteuer und Mineralölsteuer hat. Bitte geben Sie dazu Ihre letzte Tankrechnung, das getankte Volumen und Ihre Motorart an. Alle Berechnungen ohne Gewähr.
An Hand der Rechnung erkennen Sie das beispielsweise bei 54 getankten Litern Benzin zu einem Literpreis von 1,30 Euro knackige 6,77 Euro zusätzliche Steuern sind. Diese Doppelbesteuerung entsteht, da auf dem Kraftstoff-Nettopreis die Mineralölsteuer addiert wird und darauf dann die Mehrwertsteuer berechnet wird. Sie zahlen also 6,77 Euro als Mehrwertsteuer für die Mineralölsteuer zusätzlich.
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Weiterführende Links zur Mineralölsteuer
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